Nach Corona-bedingtem Winterschlaf ist endlich die Kultur in Sachsen wieder angelaufen. So heißt auch das Kunst + Museumsprojekt Zschadraß „ort jenseits der strasse“ (Im Park 15a, 04680 Colditz) auf dem Gelände der Diakonie Kliniken Zschadraß alle Interessierten wieder herzlich willkommen.

Renoviert, geforscht und gefilmt – Aktivitäten des Zschadrasser Psychiatrie-Museums

Nach fast zwei vollen Pandemie-Jahren fällt das Besucherzahl-Résumé wie erwartet zwar nüchtern aus, aber Museumsleiter Olaf Beyer blickt dennoch frohen Mutes in die Zukunft: „Sobald die Temperaturen steigen, sind die Leute erfahrungsgemäß wieder vermehrt unterwegs und das Infektionsgeschehen wird händelbar. Während des Lockdowns waren wir außerdem nicht untätig und haben Ausstellungs- und Begrüßungsräume renoviert und überarbeitet.“ Zum Beispiel den Raum „Leben und Umgang mit dem Irresein“ – hier zeigt eine erneuerte Fotoreihe verschiedene Momente aus der Psychiatriegeschichte der letzten Jahrhunderte.

Einen wichtigen Termin sieht Olaf Beyer im 15. Mai 2022, wenn wieder Internationaler Museumstag ist. Letztes Jahr hatten die Museen pandemiebedingt geschlossen, dafür präsentierte sich das Kunst + Museumsprojekt aber digital: Ein 5-minütiger Video-Clip begleitet zwei Besucher, wie sie das Museum entdecken. Wer’s noch nicht kennt: Einfach mal reinschauen! Auch die Website „ort-jenseits-der-strasse“, die zum Erleben der Kunstinstallation dazugehört, bot und bietet eine Anlaufstelle. Für 2022 hofft Olaf Beyer, wieder Interessenten vor Ort begrüßen zu dürfen.

Neben Erklärungen der Museumsinhalte und Führungen für Schulklassen, Patienten oder andere Interessenten gehören auch Forschung und Archiv-Arbeit zu Olaf Beyers Aufgaben. „Es gibt immer wieder Anfragen, zum Beispiel von Gedenkstätten und städtischen Einrichtungen. Aber auch historische Fotografien, die entweder bereits vorliegen oder von Angehörigen übermittelt werden, wollen digitalisiert und archiviert werden.“ – Beispielsweise bisher unveröffentlichte Bilder des Colditzer Fotografen Johannes Lange, die in der Zeit von 1941 bis 1945 im Lazarett Zschadraß bzw. in der Staatlichen Lungenheilstätte Hainberg entstanden sind. Es lohnt sich aber, den Blick auch in die Zukunft zu werfen: „Nächstes Jahr steht das 20-jährige Jubiläum des Museums an, worauf wir uns schon sehr freuen“, so Olaf Beyer.

Das Museum ist dienstags 9.30-12.30 Uhr, mittwochs und donnerstags 14.00-17.00 Uhr geöffnet, außerdem nach Vereinbarung (unter 034381-87-110 oder 034381-87-677).

Für Museen gilt die 2G-Regel: Wer nachweislich geimpft oder genesen ist, muss für den Museumsbesuch weder eine Booster-Impfung noch ein negatives Corona-Testergebnis nachweisen. Im Innenbereich muss eine FFP2-Maske getragen werden.