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Geschichte zum Leben erwecken, die sich alten Kartons versteckt – eine Spezialität von Olaf Beyer, Koordinator des Kunst- und Museumsprojekts der Diakonie Kliniken Zschadraß. Im Aktenfundus des Museums tauchten vor einiger Zeit insgesamt 16 Hefte auf, darunter beispielsweise die 1926 angelegte Akte „Die Kirchenorgel“ der Schlosskapelle Colditz. Die Akten wurden nun dem Museum im Schloss Colditz (Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten gGmbH) als Leihgaben überlassen.

Aber was steckt drin und wie gelangten sie ins Museums-Archiv?

All diese Dokumente geben Einblick in die Geschichte der früheren Landesanstalten im Schloss Colditz von 1850 bis zum Jahr 1934. Der Inhalt umfasst neben Grundstücks- und Bausachen auch die technische Ausstattung im Anstaltsbetrieb u. a. von Waschhaus und Küche. Eine Mappe mit dem Titel „Allgemeine bauliche Angelegenheiten“ enthält zahlreiche Anträge, Genehmigungen und Widersprüche zur Errichtung von Antennen für den aufkommenden Rundfunk – offenbar Streitthema innerhalb der damaligen Verwaltung. Auch Schriftwechsel zu Baumaßnahmen zur Nutzung des Schlosses Colditz als Konzentrationslager in den Jahren 1933-34 finden sich unter den Akten.

Und was hatte der Klinik-Standort Zschadraß mit dem Schloss zu tun?

Vielen nicht bekannt: Um die Mitte des letzten Jahrhunderts herum war das Schloss Colditz als fester Klinik-Standort in die früheren Heilstätten Zschadraß integriert. Mehrere der insgesamt 523 Betten der Psychiatrischen Abteilung befanden sich dort, hinter den Mauern des Schlosses. Nach dem 2. Weltkrieg gelangten die Dokumente in die Verwaltung nach Zschadraß. Jetzt sind sie also an ihren Ursprungsort zurückgekehrt.

 

Historische Akten aus dem MuseumsfundusHistorische Akten aus dem Museumsfundus
Olaf Beyer, Koordinator Kunst- und Museumsprojekt der Diakonie Kliniken ZschadraßOlaf Beyer, Koordinator Kunst- und Museumsprojekt
Raumplan des Schloss-ArealsRaumplan des Schloss-Areals