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Zschadraß - Zwei Jahrhunderte Geschichte der Psychiatrie

1868
Die Anstalt Colditz kauft in Zschadraß zwei Güter als "Außenstation" für psychiatrisch Kranke. Dort konnten die Kranken im Rahmen der Arbeitstherapie in Ackerbau und Viehwirtschaft beschäftigt werden. Friedrich August Herrmann Voppel bringt im ersten Jahr 45 Patienten in die "agricole Kolonie"

1894
Gründung der offenen Heil- und Pflegeanstalt Zschadraß, sie wird selbständig. Die Klinikbauten entstehen.

1895
Mit der Fertigstellung der Kirche ist eine umfangreiche Bauphase abgeschlossen. Es folgt der Aufbau der Siedlung Zschadraß für Angestellte und Beamte.

1906
Besuch des Sächsischen Königs Friedrich August III.

1913/14
Die Gesamtzahl der Patienten steigt auf 600.

1914
Errichtung neuer großer Krankengebäude, es entstehen die Häuser A 35, A 36, B 19 und B 20.

1933-1945
Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten begann das zweifelsfrei dunkelste Kapitel deutscher Psychiatriegeschichte, das auch in der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Zschadraß tiefe Spuren hinterließ. So diente Zschadraß als zentrale Sterilisationsanstalt und als sogenannte Zwischenanstalt für tausende zur Tötung bestimmter Kranker.

1946
Aufnahme und Behandlung von TBC-Patienten.

1950-1952
Die Abteilung für Lungenkranke entsteht. Große Säle werden in Ein- und Mehrbettzimmer umgebaut und mit Rundfunkanlagen ausgerüstet. Erste Tagungen für Lungenfachärzte finden statt.

bis 1968
Die Lungenklinik wächst auf 510 Betten an.

1982
Erweiterung der Inneren Abteilung um Schrittmacher-Implantationen.

1990
Übernahme der Kliniken durch den Freistaat Sachsen.

1991
Umbenennung der Einrichtung in "Sächsisches Krankenhaus Zschadraß und Heim am Sächsischen Krankenhaus Zschadraß".

1994
Zschadraß wird Großgemeinde.

1994-1996
Rekonstruktion des OP-Traktes im Gebäude 36A.

1997
Das Arztehepaar Ermisch wird mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

1998
Verlagerung der Thoraxklinik nach Chemnitz.

01.01.1999
Übernahme des Sächsischen Krankenhauses und des Wohnheimes für Menschen mit Behinderung durch die Diakoniewerk Zschadraß gGmbH.

April 1999
Entwicklungskonzeption unter Federführung von Prof. Haid (Nürnberg) entsteht.

2005-2007
Umbau des Hauses 36a zum Seniorenpflegeheim, Renovierung Festsaal, teilweise Sanierung der Kirche.

2008-2009
Sanierung des Wohnheims für Menschen mit Behinderung.

2009
Grundsteinlegung für den Teilersatzneubau Neurologie.

2011
Zschadraß wird Ortsteil der Stadt Colditz. Der Neubau 21B wird fertiggestellt.

2012
Umbau des Hauses 13B zum Ergotherapiezentrum. Zschadraß wird offizielles Lehrkrankenhaus der Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg und deutsche Referenzklinik im International Network of Integrative Mental Health (INIMH). Es finden weitere Sanierungsarbeiten an der Kirche statt, erstmals seit den 40er Jahren hat der Kirchturm wieder ein vollständiges Geläut.

2014
Zum ersten Mal seit 25 Jahren erlaubt das Sächsische Staatsministerium für Soziales eine Ausweitung der Bettenkapazität am Standort Zschadraß. Im September wird eine neue Tagesklinik mit 15 Plätzen im Haus 6a eingeweiht.

2018
Entgegen des bundesweiten Trends seit 1991 kann die Klinik für Psychiatrie/ Psychotherapie und Neurologie der Diakoniewerk Zschadraß gGmbH die Bettenanzahl auf 150 im laufenden Kalenderjahr erhöhen.

2019
Der Klinik-Standort feiert sein 125-jähriges Jubiläum.

2021
Das Fachkrankenhaus Zschadraß wird Akademisches Lehrkrankenhaus der Technischen Universität Dresden. Außerdem werden Pflegefachkräfte in der generalistischen Pflegeausbildung ab sofort nicht nur im Heim-, sondern auch im Klinikbereich ausgebildet.